Donnerstag, 22. März 2012

Jonas Jonasson "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand"


Allan Karlsson soll seinen hundertsten Geburtstag im Seniorenheim mit der grummeligen Schwester Alice und allen Heimbewohnern feiern. Dazu hat der alte Herr aber überhaupt keine Lust und klettert aus dem Fenster, um auf Pantoffeln in die Freiheit zu flüchten. Auf seiner Flucht trifft er viele Leute, die ihm helfen und mit denen er auch die ein oder andere nicht wirklich legale Sache dreht, doch mit der Zeit werden sie eine richtig gute Clique. Wie in einem Roadmovie düsen sie von Ort zu Ort und werden fast überall einer mehr- wenn man Elefantendame Sonja überhaupt als eine Person zählen kann.
Unterbrochen wird die wilde Flucht von Allan durch Schweden mit Erinnerungen an sein Leben. Das ist nebenbei auch ein netter kleiner Geschichtskurs, denn der keineswegs senile Hundertjährige hat  die Weltgeschichte in vielen kleinen und großen Dingen beeinflusst und einige Staatspräsidenten kennen gelernt, über die er aus dem Nähkästchen plaudern kann. Allan Karlsson ist bei allem was er erlebt so herrlich sympathisch und unkompliziert, bereit sich immer an die gegebene Situation anzupassen ohne sich zu verbiegen. Wie soll er sich auch groß verbiegen, wenn Politik prinzipiell für uninteressanten Humbug hält?  
Ich habe selten ein Buch gelesen, dass auf einer so schrägen Idee basierte und dennoch auf so eine realistische Art seine Geschichte vermittelt. Man muss Herrn Karlsson einfach mögen, und Sonja die Elefantendame und den restlichen Haufen, und man wünscht ihm, dass er dem unsympathischen Staatsanwalt so richtig ein Schnippchen schlägt und der Polizei immer wieder entkommt. Denn eins will er ganz sicher nicht: Zurück ins Heim zu der grummeligen Schwester Alice. Man fragt sich sowieso, was er da wollte, scheint er doch fitter als die gesamte schwedische Polizei.  
Ich kann nur jedem empfehlen dieses Buch zu lesen, mit seiner herrlichen Einstellung zur Weltgeschichte und einem Protagonisten, wie es ihn wohl selten ein zweites Mal gibt, nimmt es einen sofort mit auf eine wunderbare Reise!

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