Mittwoch, 14. November 2012

Jussi Adler-Olsen "Schändung"


Carl Mørck und sein Kollege Assad ermitteln als Sonderdezernat Q zum zweiten Mal in einem ungelösten Fall. Doch der Mord an zwei Geschwistern scheint auf den ersten Blick gelöst, ein Mann hat gestanden und sitzt seit Jahren im Gefängnis. Und trotzdem landet der Fall im Keller beim Sonderdezernat und keiner weiß, wer die Akten dorthin gebracht hat. Will etwa jemand Kommissar Mørck einen Wink geben, dass der Fall gar nicht so gelöst ist, wie er scheint? Bei ihren Ermittlungen kommen die Polizisten in Kontakt mit einer ehemaligen Internatsclique, die Verdächtigen sind heute alle Mitglieder der dänischen High Society und erfolgreiche Geschäftsleute. Bis auf eine: Kimmie, das einzige Mädchen der Clique, ist seit Jahren verschwunden. 
Wie im ersten Teil um das Sonderdezernat Q lebt auch dieser Krimi wieder von den beiden Hauptfiguren: Carl und Assads Zusammenspiel wird hierbei noch ergänzt um die neue Bürokraft Rose, die einiges an Leben und auch Ordnung in den Kelleraufenthalt der beiden Junggesellen bringt. Die Figurenkonstellation wird dadurch noch lustiger und unterhaltsamer. Auch die Kriminalgeschichte um die Clique reicher Jugendlicher ist noch besser gelungen als im ersten Teil. Durch den interessanten Charakter der Kimmie hält sich die Spannung konstant, ihr Verhalten ist völlig unvorhersehbar und nicht rational nachzuvollziehen. In ihrer eigenen Logik bringt sie die Ermittlungen und den Verlauf der Story mehr als einmal durcheinander. Bis zur letzten Seite ist unklar, wie das Buch wirklich ausgehen wird, sie ist wie eine große Unbekannte in jeder Planung. Diese Überraschungseffekte machen das Buch natürlich besonders spannend und den arroganten ehemaligen Internatsschülern wünscht man mehr als, dass Carl ihnen das Handwerk legt. Denn ob sie den Mord nun begangen haben oder nicht, geschadet haben sie Menschen in ihrem Leben mehr als einmal. 
Das Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen, sogar noch besser als der erste Band, der ein wenig langsamer und mit weniger Spannung vor sich hin plätscherte. Unbedingt lesen, die Story ist auch ohne Teil eins vollkommen verständlich.

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