Sonntag, 18. November 2012

Sophie Sumburane "Gestörte Verhältnisse"


Janine Anders ermittelt in einem Mordfall, der gar keiner ist: Eine junge Frau wird halbtot aufgefunden, vergewaltigt und mit aufgeschnittenen Pulsadern, doch überraschenderweise überlebt sie den Angriff. Als sie am nächsten Tag aus dem Krankenhaus verschwindet, beginnt die Suche nach der Frau und dem möglichen Täter. Kommt dieser vielleicht aus dem direkten Bekanntenkreis? Und was hat es mit den HIV-Broschüren auf sich, die Janine Anders am Tatort findet? Sollte das Opfer HIV positiv sein, könnte sich der Täter angesteckt haben und so auch weitere Opfer infizieren.
Der Krimi „Gestörte Verhältnisse“ ist ein solides, aber wenig aufregendes Machwerk. Zwar sind die Konstruktionen von Täter und Opfer logisch und die gesamte Story relativ glaubwürdig, so richtig will der Funke beim Lesen dennoch nicht überspringen. Zu viele interessante Ansätze werden nicht wieder aufgenommen und kaum weiterentwickelt. Dazu gehört unter anderem der persönliche Hintergrund der Ermittlerin, zwar wird erwähnt, woher einige ihrer geradezu zwangsartigen Handlungen kommen, aber die familiären Probleme werden immer nur angedeutet und konkret genug. Ähnlich läuft es bei den Ermittlungen, teilweise gibt es Lücken, die man sich zwar selbst erschließen kann, die aber nicht genug geklärt werden. Die Charaktere bleiben in diesem Zusammenhang farblos und flach, sie haben wenig eigene Züge, die sie voneinander unterscheiden.
Ein in Ansätzen guter Krimi, der meiner Meinung nach einer stärkeren Ausarbeitung bedurft hätte. 

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