Dienstag, 26. Januar 2016

Camilla Läckberg "Die Engelmacherin"

Als in einem alten Internat auf der Insel Valö ein Feuer gelegt wird und die neuen Bewohner Ebba und Marten beinahe darin umkommen, wird gleichzeitig ein uralter Fall aufgerollt: Vor dreißig Jahren verschwand Ebbas gesamte Familie am Ostersamstag plötzlich von der Insel und wurde nie gefunden, nur das einjährige Mädchen wurde zurückgelassen. Der Polizist Gösta, der schon damals in dem Fall ermittelt hat, will die Ermittlungen wieder aufnehmen und unter der Leitung von Patrik Hedström stoßen sie auf neue Erkenntnisse, die den Fall jedoch nicht unbedingt klarer erscheinen lassen. Was passierte vor dreißig Jahren wirklich auf der Insel? Und was hat die Geschichte um die Engelmacherin von Fjällbacka von Beginn des 20. Jahrhunderts damit zu tun?
„Die Engelmacherin“ ist großartig geschrieben, spannend bis ins kleinste Detail und wieder mit großartigen sympathischen Charakteren besetzt. Patriks Frau Erica, die als Schriftstellerin arbeitet, ermittelt auf eigene Faust in diesem Fall, der sie schon seit Jahren interessiert und bringt sich und auch ihre Schwester Anna damit in große Gefahr. Spannend ist auch die Geschichte um eine Gruppe Männer, die früher als Jungen auf dem Internat waren, während Ebbas Familie verschwand. Obwohl sie völlig unterschiedliche – und spannende – Charaktere sind, scheint sie etwas zu verbinden. John Holm ist inzwischen Vorsitzender der rechtsradikalen Partei „Schwedens Freunde“ und mit ihnen gerade ins Parlament eingezogen, auch die anderen haben auffallende Biografien und scheinen sich mit dem „normalen Leben“ nicht abgeben zu wollen. Die Frage, ob sie etwas mit dem Verschwinden der Familie zu tun haben oder nur zufällig vor Ort waren, erhöht die Spannung noch, ihre kleinen Hintergrundgeschichten schaffen ein stimmiges Bild für die Geschichte und helfen dem Leser, der Story zu folgen und die Charaktere zu verstehen.
Camilla Läckberg ist mit „Die Engelmacherin“ wieder ein mitreißender Krimi gelungen, der einen von der ersten bis zur letzten Seite mit Hochspannung fesselt. Besonders die Hintergrundgeschichten der Ermittler machen die Bücher von Camilla Läckberg so lesenswert, schnell empfindet man alle als Freunde und freut sich, sie in jedem Buch wiederzusehen. Wer die Reihe einmal begonnen hat, wird nicht wieder damit aufhören können.



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