Montag, 7. März 2016

Margarete Bertschik "Zeit der Kornblumen"

Marie Hofstedde wird auf einem kleinen Bauernhof während des Ersten Weltkriegs geboren. Als Tochter eines Bauern erlebt sie schon in jungen Jahren die harte Arbeit auf dem Hof und geht später als Magd zu einem Großbauern, bevor sie einen Bauernsohn aus der Umgebung heiratet. Erst nach dessen Tod hat sie den Mut, sich ihre Träume zu erfüllen und ein neues Leben zu wagen.

Margarete Bertschick beschreibt in ihrem Roman „Zeit der Kornblumen“ das Leben von Marie Hofstedde von ihrer Kindheit bis zu ihrem Tod mit 92 Jahren. Die Beschreibungen der Personen und der Umgebung sind dabei sehr liebevoll gestaltet und es ist interessant, Marie durch ein ganzes Jahrhundert zu begleiten. Durch Zeitsprünge erhöht die Autorin die Spannung, da man Maries Leben nicht chronologisch folgt, sondern immer einmal wieder in die Zukunft springt. Leider empfand ich das Buch davon abgesehen nicht als besonders spannend oder mitreißend. Zwar erfährt man einiges über Marie und ihrer Familie, eine wirkliche Beziehung zu ihr konnte ich beim Lesen jedoch nicht aufbauen. Sie führt ein Leben, wie es für die Zeit in der sie geboren wurde absolut typisch war und passt sich im Laufe der Zeit den moderneren Vorstellungen an. Dennoch fehlte mir etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches, was Maries Geschichte erzählenswert macht. Warum sie und nicht eine der vielen anderen Frauen, die das gleiche erlebt haben?

Wer sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts interessiert, bekommt mit diesem Roman am Leben von Marie Hofstedde erläutert einen schönen und flüssig geschriebenen Überblick, was die historischen Geschehnisse für die Menschen bedeuteten. Wirklich begeistern konnte mich das Buch jedoch leider nicht.

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