Mittwoch, 2. Mai 2018

Andreas Izqiuerdo "Der Club der Traumtänzer"


Gabor Schöning ist äußerst erfolgreicher Unternehmensberater, sieht gut aus und arbeitet fleißig auf eine Partnerschaft in seinem Unternehmen hin. Doch alles ändert sich, als er einen Verkehrsunfall hat. Um keine unangenehmen Folgen zu riskieren, geht er mit dem Unfallopfer, einer Schulleiterin einen Deal ein: Sie zeigt ihn nicht an und dafür muss er eine Tanz-AG an der Schule leiten. Nur langsam merkt Gabor, worauf er sich da eigentlich eingelassen hat – und dass Kinder sich nicht so leicht organisieren und umstrukturieren lassen wie Unternehmen.
Andreas Izquierdo beschreibt mit seinem Protagonisten Gabor das Klischee eines erfolgreichen Geschäftsmannes, der oberflächlich durchs Leben geht, ohne sich auf tiefere Bindungen einzulassen. Doch trotz dieser vielleicht etwas flachen Schablone, die er für den Charakter verwendet, entwickelt er daraus eine Hauptfigur, die einen als Leser berührt, mal wütend macht und mal zum Lachen bringt. Gabor ist selbst überrascht davon, wie sehr das Leben der Schüler ihn einnimmt und so verkämpft er sich ein ums andere Mal für sie, um damit vieles nur schlimmer statt besser zu machen. Ganz langsam lernt er, dass wahre Freundschaft und Verlässlichkeit den jungen Menschen mehr geben als blinder Aktionismus. Es ist berührend, wie Gabor und sein Schüler sich aufeinander zu bewegen und gegenseitig ihr Leben verändern.
Mit „Der Club der Traumtänzer“ hat Andreas Izquierdo eine wunderschöne bewegende Geschichte geschrieben, die einem beim Lesen einfach ans Herz geht. Die Ehrlichkeit und Offenheit des Tanzclubs fasziniert von der ersten bis zur letzten Seite, bis einem der Schluss dann wirklich den Kopf zurecht rückt, denn was im Leben zählt wissen die Schüler am Ende genauso gut wie ihr Tanzlehrer: Freundschaft. Ein sehr schönes und berührendes Buch, aber Achtung: bitte die Taschentücher nicht zu weit weglegen, die Kids erobern ohne Umschweife das Herz der Leser.  

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